El pequeño peruano

Hier findet ihr Berichte, Informationen, Gestaendnisse, Photos und Erzaehlungen; und mit ein wenig Geduld auch immerwieder neue Berichte, Informationen, Gestaendnisse, Photos und Erzaehlungen...

Donnerstag, Februar 23, 2006

Von Dingern und anderen Sachen

H5N1...ä Chleidermarke, oder?

Kürzlich stach mir eine Bild auf CNN ins Auge, welches mir bekannt war, aber nicht in diesem Kontext. Es war eine eingefärbte Karte Europas und in deren Mitte eine kleine Insel, deren Umrisse uns allen bekannt sein sollte. Nein es war nicht die EU, welche rot leuchtete... sondern jene Länder welche von der Kükenpest befallen sind.
In den dreieinhalb Jahren unseres Studiums wurde uns (von Hr. Gigon und Furrer) nähergebracht, welch grosse Bedeutung die Schweiz für die Vogelwanderungen hat. Aus der ganzen Welt kommen die Vögel hierher um sich unter anderen im Greifensee für weitere 10'000e Kilometer zu stärken. Und wie kommt es nun, dass jeder tote Vogel an einem Angelhaken erstickt oder sonst wie verendet ist?
Ok, die Schweiz ist klein, und die Wahrscheinlichkeit dass ein Zugvogelschiss die Schweiz trifft ist unsignifikant winzig. Ganz bestimmt ist den Vögeln ebenfalls nicht entgangen, dass sie sich in neutralem Luftraum befinden und damit sanktioniert würden, wenn sie sich ihrer Stoffwechselprodukte entledigen würden.
Aber dennoch werde ich das Gefühl nicht los, dass da etwas faul ist. Hat Roche urplötzlich erkannt, dass es nie und nimmer den Weltbedarf mit Tamiflu decken kann? Wäre eine nationale Panikatacke nicht das schädlichste für die dermassen boomende Wintersport industrie? Und es stehen sicher wieder Abstimmungen bevor?
Vielleicht sollten wir Medienmanipulation und Vertuschung nicht ins Reich totalitärer Regime schieben...sondern sie auch bei uns vermuten. Soviel zur neusten Verschwörungtheorie aus dem Hause Shapira.
Skepsis ist kein Recht sondern eine Pflicht.
Die Frage der Woche
Hoffen auf Godo
Der weltbekannte und oft verschriene „Mañana-Effekt", der in allen hispanophonen Ländern dieses Planeten herrscht ist Gegenstand meines heutigen - womöglich rassistisch anmutenden - Ausrutschers.
Vielerseits wurde und wird immernoch behauptet, dass der Grund dafür im Klima zu finden sei; die hiesigen Temperaturbedingungen liessen keine speditiv germanische Arbeitsmoral zu. Aber das ist alles Blödsinn. Die Antwort ist keine klimatische oder kulturelle sondern eine linguistische. Und zwar liegt die Erklärung in einem einzigen Wort. Ein Wort welches meiner Meinung nach jedermanns Leben bestimmt. Das Warten. Im deutschen „warten" wird ein Ende dieses Umstandes sugeriert: Ich warte bis Du kommst... Im Spanischen aber wird kein Ende des Wartens inbegiffen; denn esperar heisst sowohl warten als auch – wie dem französischen zu entnehmen - hoffen. Somit kann ich nur hoffen, dass du kommst.
Da liegt der Unterschied. Und bei längerer Betrachtung und Reflektion wird uns klar wie bedeutend dieser winzig kleine Unterschied ist. Er taucht uns in eine vollkommen andere Weltanschauung als der unseren ein, die uns nur wage erahnen lässt wie sehr sich das Leben hier von unserem unterscheidet.
Wenn das Warten – welches jede Sekunde unsere Lebens ausfüllt – sich in ein Hoffen verwandelt, werden wir von einer gewissen Abhängigkeit – die mit dem Warten verbunden ist – erlöst. Wir dürfen hoffen und müssen nicht mehr warten. Das Hoffen ist eine persönliche Angelegenheit. Es besteht kein Zwang darin.
Gerade heute war ich im Ministerio de Migracion für Visa-Angelegenheiten. Ich wurde von Schalter zu Schalter geschickt um mit jenem Formular das andere einzulösen. Hätte ich warten müssen, wäre ich durchgedreht; aber nein ich durfte hoffen. Wer weiss vielleicht klappts diesmals? Hoffentlich kommt nichts dazischen? Señora hoffen sie auch schon lange?
Und genau dort auf einem Stuhl in einer riesigen Wartehalle, zwischen einem schwiztenden Columbianer und einem vergammelten Sandwich, kam mir die Erkenntnis; ¡Herueka! Wenn man hofft statt zu warten, wird das Leben zum Glauben und der Alltag zum Gebet.
Aber wie alle Überzeugungen und Einstellung birgt auch diese eine Gefahr; und zwar jene, dass man dazu neigt sich jeglicher Verantwortung zu entziehen. Man übergibt zu vieles dem Schicksal und geht das Risiko ein vorsichhinzu lamentieren. Nichts gegen Schicksal – ich selbst als bekennender Schicksals-Verfechter weiss dass es dieses gibt. Aber dieses kommt erst dann zum Vorschein wenn wir alles menschenmögliche getan haben um das vermeindliche [Schicksal] abzuwenden.
Doch dies sprengt bei Weitem den ursprünglichen Rahmen meiner soziolinguistischen Entdeckung. Stellt jedoch ein weiteres Einsatzgebiet für unsere zahlreichen arbeitslosen Ethnologen dar. Gruss an die gewisse Strasse in Egg.
Hiermit übergebe ich Euch diese Gedanken, welchen es sich vieleicht lohnt nachzugehen.
Auf nach Cuzco und so

Es ist wieder so weit, ich darf endlich das heisse, feuchte, lärmige, chaotisch Lima hinter mir lassen um ein bisschen des Touristenlebens zu fröhnen. Morgen um 7:00 startet mein Flugzeug nach Cuzco. Dort werde ich mich knipsend auf die Suche nach all den Perspektiven machen, die man aus dem Fernseh und Büchern kennt: Kathedrale, 12-eckiger Stein, Machu Pichu und und und...Und überhaupt ich will Euch gar nicht zuviel verraten...ihr kriegt es eh nächste Woche zu lesen. Und ich kann Euch jetzt schon warnen es wird ein bastante largo Eintrag mit muchos Bildchen.
Bildiographie:
1) Selbstportrait im Zwielicht
2) S/. 239,740.20 Soviel wird die Renovation der Plaza Union Europea kosten! Hier wird tatsächlich jeder Batzen 2mal gekehrt. Ob sich die Schweiz daran ein Beispiel nehmen sollte?
3) Und das wohl langerwartete Bildli von Karina, hinter ihr die Miss und rechts ein - komisch grinsender zuvielsonneabkriegender - Fremder.

Dienstag, Februar 14, 2006

Schon 2 Monate in Peru und dies am Valentinstag

Das Ziel, welches zum Weg führt

Unter den ganzen literarischen Hoch- und Tiefflügen, die ich Euch quasiwöchentlich durch den Äther schicke, ging verloren wofür ich eigentlich hierher genkommen bin. Ich absolviere mein obligatorisches Berufspraktikum meines Studiums mit der spanischen NGO CESAL. Ich hatte die einmalige Chance mein Projekt mehr oder weniger selbst zu gestalten ohne dabei natürlich die Interessen der NichtGovernementalenOrganisation zu vernachlässigen.
Im Jahre 2002 beziehungsweise 2004 wurden im Lurigancho-Chosica-Distrikt (Region und Provinz von Lima) einerseits 40 Häuser mit ökologischen Sanierungsanlagen (sistema ecologico) versehen und später anderseits 96 mit einer gemeinschaftlichen (sistema condominial) Anlage. Ich fand meine Aufgabe darin, diese zwei Systeme auf technische, ökonomische, soziale und ökologische Aspekte hin zu untersuchen und soweit möglich zu vergleichen. Ein Hauptanliegen der NGO ist dabei ausfindig zu machen wie flexibel die jeweiligen Anlagen in deren Implementierung in anderen Gebieten sind. So weit so gut.
Es stellte sich nun heraus, dass beim sistema condominial massive Unterhalts- und Konstruktionsmängel auftauchten, was ständige Veränderungen mit sich zog. So wurde zum Beispiel bei der Bodenprobe – welche bis in 7m Tiefe hätte reichen sollen – Geld und 5m gespart; wobei ganz unterging, dass der Untergrund nicht sandig sondern lehmig ist. Dadurch musste die Ursprungsidee, das gereinigte Wasser in den Untergrund versickern zu lassen gründlich überdacht werden und führte dazu, dass nun diese Sickerstollen in Chlorbehandlungsbecken umfunktioniert wurden. Das Chlor ist nötig, da der miese Unterhalt der Anlage, in Folge mangelnder Unterweisung des Personals, den ganzen Reinigunsprozess unterbrach. Damit entdeckte das Wartungspersonal das Hypochlorid als Wundermittel und setzte es bei der geringsten Geruchsentwicklung gnadenlos ein. Dies leider auch in der biologischen Stufe der Anlage, was die ganze Bakterienfauna killte und die gesamte Anlage zum Erliegen brachte. Dies liegt nun bald 3 Monate zurück. Eine Zeit in der das Personal gründlich instruiert wurde, die lieben Bazillen sich erholten und eine Pumpe installiert wurde, welche das gereinigte Wasser zurück in den kontaminierten Kanal führt.
All dies um zu sagen, dass es unglaublich schwer sein wird, diese zwei Systeme 1:1 zu vergleichen – doch was wär ein Leben ohne Herausforderungen? Graue Zuckerwatte!
Soviel zu den technischen Aspekten; die ökonomischen habe ich beinah gelüftet und die sozialen bedürfen noch einer Umfrage. Warte nur noch auf grünes Licht eines „dirigente" um im seinem Sektor die Leute ausquetschen zu dürfen. Damit nicht genug; derzeit durchkämme ich das Wörldweidwäb nach Adressen von Laboratorien, die in der Lage sind alle meine Wasseranalyse-Wünsche zu erfüllen. Nicht leicht, bei der Fülle an Untersuchungen, die ich benötige.
Achtung, jetzt wird’s langweilig – darum mache ich hier einen springenden Punkt mit den Worten: Es tut gut, gebraucht zu werden!
Idyllische Ungleichheit

Vergangen Freitag hatte ich mich entlich entschieden nach Barranco auszugehen, in jenes Quartier, welches …. Am meisten zu bieten hat. Doch nicht alleine; ich chloss mich einer franco-argentinisch-peruanischen Ausgehfraktion an, mit welcher wir zuerst in Luis’ neue Wohnung abstiegen um später dann im el „Bierhaus" unterzukommen.
Der Eintritt in diesen Party-Spelunke, welche übrigens auch dem Niederdorf alle Ehre gemacht hätte, war für Ausländer gratis (das nenn ich eine gelungene Intergrationspolitik). So wurden urplötzlich alle Peruaner in unserer Gruppe zu Brasilianerinnen und Venezuelanern. Es war laut, heiss, gedrängt, stickig, verraucht…normaler Ausgang halt*. Hier aber war die Musik auf uns nichtszahlende Bleichgesichter zugeschnitten, womit dieser Ausgang Einzug auf meine „Heimweh-erzeugende-und-in-Zukunft-zu-vermeidende-Sitruationen"-Liste bekam. Und nicht nur der Musikwegen fühlte ich mich ein wenig wie zuhause; sondern auch die bottom-up Perspektive liess mich in guten alten Zeiten schwelgen. Wie mir Till vor meiner Abreise bemerkt hatte; werde ich hier wohl kaum so pequeño sein, wie die meisten** mich kennen – und dabei hatte er Recht.
Auch aus diesem Grund, verlor ich nach meinem ertsen Barbesuch meine Sippe aus den Augen, und dies bis heute.
Egal, dann schwing’ ich mein Tanzbein auch alleine, was aber definitiv eine Unmöglichkeit ist. Mit 200Leuten auf 20m2 ist man nicht alleine, so befand ich mich urplötzlich in Begleitung einer Peruanerin, welcher ich, mehr oder minder freiwillig, meinen Gin Tonic auszutrinken anbot. Karina***, war mit Ihrer ponischen Kollegin unterwegs und hatte ebenfalls ihre Leute verloren. So kam es, dass ich fürs Wochenende nach Aucun eingeladen wurde.
Wie abgemacht, machten wir tagsdarauf am besagten Ort ab, um eine 2stündige Combifahrt auf uns zu nehmen... und dies zur Unsumme von umgerechnet 80 Rappen. Karina, hatte bereits erwähnt, dass es sich um eine Wohnung ihrer Familie handelte, doch nicht, dass ihr Vater Admiral ist und dass ich das Wochenende auf einem Marinestützpunkt verbringen werde. Nach einem westbankwürdigen Checkpoint und einer weiteren halben Stunde Mototaxi, eröffnete sich uns die Sicht auf eine paradiesische Bucht, wo Bungalows, Swimmingpool und Palmen der Wüste den Platz streitig machen. Alle in zivil - trotzdem liegt ein hierarchisch-elitärer Duft in der Luft. So bewohnt Karinas Familie eine grössere Wohnung als jene der tiefergradierten Offieziersfamilien. Es wurde nicht salutiert, doch man liess es sich ansehen welchen Grad man bekleidet.
Abgesehen davon, dass meine Pazifistenalüre nicht gut ankam und ich eh nicht so der Am-Strand-braten-Typ bin, nahm ich leider noch weitere schlechte Erinnerungen mit nach Lima.
Hier ist nicht alles Friede Freude Eierkuchen. Ich musste miterleben wie das Personal der Anlage aufs übelste schikaniert wurde, wie dieses sinnlos herumgehetzt wurde und wie sich die Gäste keine Gelegenheit ausliessen ihre offensichtliche Überlegenheit zu demonstrieren; egal ob Opa, Mutter oder 5jähriger. Dies war mir auch schon in Lima aufgefallen, doch hier konnte ich nicht wegschauen. Meine humanistisch-rationale Erziehung bewegte mich dazu, eine Erklärung auf dieses Verhalten zu suchen. Ich vermute sogar, dass auch der ausgesprochene Sinn für Gerechtigkeit, den ich damals in Ayacucho zu spüren bekam, eine Erklärung in dieser Antwort findet.
Man muss wissen, dass Peru bis vor kurzen zu einem grossen Teil in der Hand des Sendero Luminoso war; eine terroristische Organisation, welche jahrelang Angst und Schrecken verbreitete. Dies ist nun vorbei und die Peruaner entdecken neue Freiheiten und setzen alles daran ein besseres Morgen als Gestern zu haben. Mit den neuen Freheiten, kamen auch neue Möglichkeiten. Die erlangene Sicherheit machte unzähligen Clubs**** den Weg frei, welche nun die ganze Küste privatiert haben. Aber es ging zu schnell. Keine Zeit sich daran zu gewöhnen, es ist ein stetiger Wandel in welchem man von Privilegien überrumpelt wird und diese nicht handzuhaben weiss.
Womöglich habe ich hiermit gar nix beantwortet sondern nur Verwirrung und Kopfschütteln gesäht (sofern man schüttelnde Köpfe sähen kann). Aber vielleicht findet man in diesem Liberalismus-Keimling einige Erklärungen auf Fragen die sich beim Anblick reifer und dekadenter Gross-Marktwirtschaften stellen.
Ich weiss nicht was ich alles von diesem Urlaub in Erinnerung behalten werde; eines aber ganz sicher. Am Samstag Abend machte mich Karinas Bruder auf eine Lady aufmerksam, die sich zugegebenermassen sehr vorteilhaft präsentierte und ganz klar der Mittelpunkt der Gruppe dort drüben war. Auf meine stümperhafte Nachfrage hin, wer das sei, darf ich mich nun glücklich schätzen an jenem 11.Februar die Miss World 2004 Maria Julia Mantilla Garcia gesehen zu haben.
Damit kann ich diesen Bericht mit einer hübschen Nachricht beenden.
Frage der Woche

Auch diese Woche beschäftige ich mich mit einer fundamental-essentiellen Frage.
Warum sind Wattestäbchen auf der ganzen Welt blau? Vermittelt die Frabe blau ein Gefühl von Reinheit und Frische? Sind diese Stäbchen blau, weil sie das Halsshakra – welches bekanntlich blau leuchtet – aktivieren, und damit die Ohren entstopfen, so wie wir auch für den Druckausgleich bei einer Passfahrt tief schlucken müssen? Blau ist auch die Farbe der Ruhe, der Erholung und der Entspannung, welche wir dringend benötigen bei dem mühsamen Gegrübel, das beim kleinsten Fehler buchstäblich ins und durchs Auge gehen kann.
Aber womöglich ist es nur eine Frage der Ästethik. Im Zeichenunterricht haben wir gelernt, dass Komplementärfarben sich gegenseitig ergänzen – da nun Ohrenschmalz in den Farben Gelb bis Orange vorkommt ist es naheliegend die Stäbchen blau zu färben.
Doch all dies ist nur vagste Spekulation!
Auflösung letzter Woche:
Der Minutenzeiger ist so lang, damit er die Minutenskala erreicht. Aber wie ein fleissiger Abonent bemerkte; sei mir das womöglich entgangen, da hier diese vier Striche zwischen jeder Zahl, nur der Dekoration dienen und damit genausogut weggelassen werden könnten.
Ich freue mich schon auf die 7 ab 7 Forchbahn!

...?
Einige fanatisch Leser haben ihre Sorge bezüglich meines letzten Eintrages bekundet. Bis anhin weiss ich nicht mehr als ihr. Habe keinen weiteren Anruf erhalten und bin so oder so dermassen vom Alltag eingenommen, dass mir all das irgendwie gar keine Sorgen macht.
Es geht mir gut, da könnt ihr sicher sein. Hoffe es geht Euch allen genauso wie mir.
Grüesse in die weite schöne Welt - oder was wir von ihr übrig gelassen haben.
Hasta pronto
gL.


*ich heiss nicht woher dieser linguistischer Krüppel her kommt; habe aber keine adequate Übersetzung ausfindig gemacht. „Eben" triffts es halt nicht ganz.
**Special-Thanx to all people shorter than me. But how K. F. from E. b.Z would say: I’m not small, I’m just concentrated.
***Ihren Namen erfuhr ich gut eine Stunde später als wir uns zu dritt an einen von den dröhnenden Beats verschonten Tisch setzten.
****In Peru findet man unzählige Clubs (öffentlich oder privat) in welchen man sich sportlich, künstlerisch oder auch gar nicht betätigen kann. Meist am Meer gelegen und immer als Hochsicherheitstrakt gestylt.
Bildiographie
1. Einmal mehr hat sich ein Blick aus dem Fester gelohnt. Diese zwei Männer verbildlichen die peruanische
Arbeitsmoral und deren Sicherheit ziemlich treffend.
2. Ein Bild unter vielen der Miss 2004 - eigentlich sollte auf Karinas Kamera eine Trophäenbild mit uns beiden sein...und andere Zeugnisse meines Militärurlaubs - liegen aber noch nicht vor.
3. Damit ihr nicht vergesst, dass es Zürich auch schon ohne Schnee gab :-)

Mittwoch, Februar 08, 2006

Dies und jenes und einiges mehr

Man säht was man erntet – wer’s glaubt!

Um genau 7:01 klingelte es energisch an meiner Tür, das erste mal seit ich hier eingezogen bin – sonst hole ich die Leute unten am Eingang ab. Ich war gerade aufgestanden, oben ohne, mit offenen, verzausten Haaren schloss ich beide Schlösser an meiner verschlossenen Tür auf. Ein Mann in Schutzkleidung stand vor mir und erklärte mir, dass er mir sogleich den Strom abstellen wird. Ich hatte die Stromrechnung vor einer Woche bekommen und wartete die restlichen ab um alles auf einmal im Supermarkt einzuzahlen. Ich wendete ein, dass es doch erst eine Woche her sei und... 2 Monate, Junger Mann! Wie ich im Moment aussah, konnte ich ihm schwer verständlich machen, dass ich ein gewissenhafter Rechnungszahler bin und, dass ich erst seit einem Monat hier bin. Also liess ich es geschehen, bekam jedoch den Hinweis, dass bei heutiger Zahlung der Strom am Abend wieder aufgedreht werden könnte. So ging ich mit der Rechnung runter und erklärte alles meinen Portiers (welche zu dieser Stunde noch zu zweit da waren), der eine griff sofort zum Telefon und verständigte meine Vermieterin über die Schulden welche mir mein Vormieter vererbt hatte. Und Franz begleitet mich mit Werkzeug bewaffnet zurück in den vierten Stock. Ich verstand nicht ganz, als er an der Tür der Wohnung 401 klingelt...als dort niemand antwortete folgte ich ihm zum Sicherungskasten, wo er Sicherung Nr. 401 herausriss und kurzerhand – funkenstreuend – im 406 einsetzte. Mit dem Finger auf den Lippen gab er mir zu verstehen, dass dies unter uns beiden bleiben sollte... seine offiziellen Worte waren jedoch: „damit Du Dir warmen Kaffee machen kannst“
Als ich zurück in mein Zimmer kam, geisterte mein Vormieter mir in meinem Kopf herum – was für ein Typ zahlt wohl seine Rechnung nicht... - als plötzlich das Telefon mich aus den Gedanken riss.
Eine Männerstimme stellte sich als Direktor irgendeiner Organisation vor und fragte mich wie die Geschäfte laufen, wie viel ich schon verdient habe 20'000, 30'000?
Ich versuchte ihm zu erklären, dass ich wohl der falsche Adressat bin und dass ich nicht verstehe worauf er hinaus wolle - darauf hin beschimpfte er mich aufs übelste. Ich antwortete nicht und wartete bis er auflegte. Mein Puls raste.
Ich ging runter und fragte die Portiers, was sie genau über meinen Vormieter wüssten. Es sei ein Typ gewesen, der einer venezolanischen Firma angehörte und sei irgendwann ohne Spuren zu hinterlassen gegangen ...ich malte mir die aller übelste Deckfirma mit Hauptsitz in einer schmuddligen Lagerhalle irgendwo im dichtesten Urwald aus. Schlief ich noch? Wer war diese Person? Wohl ein Mensch, dem man ungern den Rücken kehrt? Vieles ging mir erneut durch den Kopf. Ich war wach, hellwach! Kein Film, keine üble Serie, alles echt und ich bin live dabei. Verrückt!
Die Portiers haben mir jedoch versichert, dass ich nichts zu befürchten habe und womöglich hatte sich jemand bloss verwählt.


Buschbrand

Dies soll keine Abhandlung über die Pressefreiheit und deren Grenzen werden. Doch ich würde gerne meinen Kommentar zu den Bildern, die momentan die Welt erschüttern und blenden, abgeben. Tausende aufgebracht demonstrierende Muslime, brennende Botschaften und Fahnen prägen seit bald 2 Wochen die Medienlandschft.
Mit bedauern sehe ich mit an, wie die islamische Welt abermals der Überreaktion bezichtigt wird. Wie die christliche Welt sich darin bestärkt sieht den wahren Glauben innezuhaben. Was aber meiner Meinung nach zu selten zu Sprache kommt, ist dass der Prophet Mohammed mit seinem Bombenturban ein weiterer Tropfen im überlaufenden Fass ist und unsere Entschuldigungen einer auf den heissen Stein. Die islamische Welt ist seit „Neinilewen“ Gegenstand täglicher Diskussionen und Kontroversen. Seit bald viereinhalb Jahren werden die Unterschiede zwischen unseren Kulturen ausgeschlachtet und mit Weltkonferenzen thematisiert. Dies unterstreicht jedoch umsomehr unsere Unfähigkeit mit dem „islamischen Problem“ umzugehen. Ein Problem, welches eher doch als Herauforderungen angesehen werden sollte, die Kernaussage und Gemeinsamkeit aller Religionen ein für allemal zu beleuchten.
Ich bin nicht in der Lage und der Position irgendeine Stellung für oder gegen diese oder jene Glaubensrichtung einzunehmen. Ich weiss nicht ob der Islam ein Recht hat sein Mittelalter zu leben. Ich kann nicht sagen ob man Heilige Schriften und deren Auslegung in gut und böse einteilen kann und darf.
Ich weiss nur, dass wir unter jeder Burka einen Sprengsatz und hinter jeder Moschee ein Al-Kaida Rekrutierungscamp vermuten. Nicht weil wir Rassisten sind, sondern weil dies zu einer allgegenwärtigen Realität wurde, die lange nicht der Wahrheit entspricht.
Ich beschuldige niemanden genauso wie ich niemanden verteidige. Obwohl mir einst eine, mir Nahe stehende Person, sagte; wer zu verstehen versucht, verzeiht.
Was wenn Al-Jazhi’ra Bilder von Jesus am Hakenkreuz publizieren würde? Wenn die Teheran-Post Benedikt XVI als lüsternen Kindergärtner darstellte? Und dies nur weil ein gewisser Herr Baum (Name d.Red. bek.) mit hunderttausenden Soldaten am anderen Ende der Welt mit Krieg ganze Regionen destablisiert…aber hier muss und werde ich enden.
Was ich sagen wollte ist, dass Geschichte nicht als tägliches Actio=Reactio betrachtet werden kann. Sie ist ein interaktives Ding, das sich weniger als und lieb ist um die Zeit kümmert…

…zumindest glaube ich das zu wissen :-)


Verkehrt verkehrt (Ode an den limanesischen Strassenverkehr)

Oh Du,
Bist Du im Stoss- endest Du garantiert im -Chaos
Ohne -Inseln und -Zeichen ist dein -Aufkommen gross
Deine -Mittel sind öffentlich- und individual-
Ohne -Regeln und -Ampeln wirst Du allen fatal
Forderst -Opfer und -Sünder nach jedem –Zwischenfall
Deine -Teilnehmer und –Polizei Protagonisten in jedem -Unfall
Doch mit deiner -Beruhigung kommt deine -Sicherheit
30 km/h in deinen -Adern bringt längst keine Einigkeit
Ja Du.


Die Frage der Woche

Warum ist der Minutenzeiger länger als der Stundenzeiger einer Uhr?
Hat sich jemals jemand diese Frage gestellt. Ich bin sicher, dass im vévévé eine Antwort darauf zu finden ist, und diese wird lauten: Vor 439 Jahren als der englische blablabla… und genau da liegt der Punkt. Damals hatte man noch keine Sorgen wie heute. Heute im Zeitalter der Energieknappheit sollte man sich ernsthaft die Frage stellen wie viel Energie mit einem kleineren und leichteren Minutenzeiger eingespart werden könnte. Auch der Sekundenzeiger sollte meiner Meinung gekürzt werden. Wenn man Tausende Arbeitsplätze und Löhne kürzen kann wieso nicht auch diese zwei temporalen Pflöcke?
Nur soviel dazu, dass grosse Dinge im Kleinen beginnen.

Bildiographie:

1. Ein Bild welches ich nach meiner Rückkehr aus Ayacucho gemacht habe, das veranschaulicht welchem Druck ich hier auf 30müM ausgesetzt bin. (Die Flasch wurde auf etwa 3600 zuletzt geöffnet)

2. Einfach nur ein schönes Bild, das ich damals auf der Hocheben geschossen hatte.