El pequeño peruano

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Donnerstag, Februar 23, 2006

Von Dingern und anderen Sachen

H5N1...ä Chleidermarke, oder?

Kürzlich stach mir eine Bild auf CNN ins Auge, welches mir bekannt war, aber nicht in diesem Kontext. Es war eine eingefärbte Karte Europas und in deren Mitte eine kleine Insel, deren Umrisse uns allen bekannt sein sollte. Nein es war nicht die EU, welche rot leuchtete... sondern jene Länder welche von der Kükenpest befallen sind.
In den dreieinhalb Jahren unseres Studiums wurde uns (von Hr. Gigon und Furrer) nähergebracht, welch grosse Bedeutung die Schweiz für die Vogelwanderungen hat. Aus der ganzen Welt kommen die Vögel hierher um sich unter anderen im Greifensee für weitere 10'000e Kilometer zu stärken. Und wie kommt es nun, dass jeder tote Vogel an einem Angelhaken erstickt oder sonst wie verendet ist?
Ok, die Schweiz ist klein, und die Wahrscheinlichkeit dass ein Zugvogelschiss die Schweiz trifft ist unsignifikant winzig. Ganz bestimmt ist den Vögeln ebenfalls nicht entgangen, dass sie sich in neutralem Luftraum befinden und damit sanktioniert würden, wenn sie sich ihrer Stoffwechselprodukte entledigen würden.
Aber dennoch werde ich das Gefühl nicht los, dass da etwas faul ist. Hat Roche urplötzlich erkannt, dass es nie und nimmer den Weltbedarf mit Tamiflu decken kann? Wäre eine nationale Panikatacke nicht das schädlichste für die dermassen boomende Wintersport industrie? Und es stehen sicher wieder Abstimmungen bevor?
Vielleicht sollten wir Medienmanipulation und Vertuschung nicht ins Reich totalitärer Regime schieben...sondern sie auch bei uns vermuten. Soviel zur neusten Verschwörungtheorie aus dem Hause Shapira.
Skepsis ist kein Recht sondern eine Pflicht.
Die Frage der Woche
Hoffen auf Godo
Der weltbekannte und oft verschriene „Mañana-Effekt", der in allen hispanophonen Ländern dieses Planeten herrscht ist Gegenstand meines heutigen - womöglich rassistisch anmutenden - Ausrutschers.
Vielerseits wurde und wird immernoch behauptet, dass der Grund dafür im Klima zu finden sei; die hiesigen Temperaturbedingungen liessen keine speditiv germanische Arbeitsmoral zu. Aber das ist alles Blödsinn. Die Antwort ist keine klimatische oder kulturelle sondern eine linguistische. Und zwar liegt die Erklärung in einem einzigen Wort. Ein Wort welches meiner Meinung nach jedermanns Leben bestimmt. Das Warten. Im deutschen „warten" wird ein Ende dieses Umstandes sugeriert: Ich warte bis Du kommst... Im Spanischen aber wird kein Ende des Wartens inbegiffen; denn esperar heisst sowohl warten als auch – wie dem französischen zu entnehmen - hoffen. Somit kann ich nur hoffen, dass du kommst.
Da liegt der Unterschied. Und bei längerer Betrachtung und Reflektion wird uns klar wie bedeutend dieser winzig kleine Unterschied ist. Er taucht uns in eine vollkommen andere Weltanschauung als der unseren ein, die uns nur wage erahnen lässt wie sehr sich das Leben hier von unserem unterscheidet.
Wenn das Warten – welches jede Sekunde unsere Lebens ausfüllt – sich in ein Hoffen verwandelt, werden wir von einer gewissen Abhängigkeit – die mit dem Warten verbunden ist – erlöst. Wir dürfen hoffen und müssen nicht mehr warten. Das Hoffen ist eine persönliche Angelegenheit. Es besteht kein Zwang darin.
Gerade heute war ich im Ministerio de Migracion für Visa-Angelegenheiten. Ich wurde von Schalter zu Schalter geschickt um mit jenem Formular das andere einzulösen. Hätte ich warten müssen, wäre ich durchgedreht; aber nein ich durfte hoffen. Wer weiss vielleicht klappts diesmals? Hoffentlich kommt nichts dazischen? Señora hoffen sie auch schon lange?
Und genau dort auf einem Stuhl in einer riesigen Wartehalle, zwischen einem schwiztenden Columbianer und einem vergammelten Sandwich, kam mir die Erkenntnis; ¡Herueka! Wenn man hofft statt zu warten, wird das Leben zum Glauben und der Alltag zum Gebet.
Aber wie alle Überzeugungen und Einstellung birgt auch diese eine Gefahr; und zwar jene, dass man dazu neigt sich jeglicher Verantwortung zu entziehen. Man übergibt zu vieles dem Schicksal und geht das Risiko ein vorsichhinzu lamentieren. Nichts gegen Schicksal – ich selbst als bekennender Schicksals-Verfechter weiss dass es dieses gibt. Aber dieses kommt erst dann zum Vorschein wenn wir alles menschenmögliche getan haben um das vermeindliche [Schicksal] abzuwenden.
Doch dies sprengt bei Weitem den ursprünglichen Rahmen meiner soziolinguistischen Entdeckung. Stellt jedoch ein weiteres Einsatzgebiet für unsere zahlreichen arbeitslosen Ethnologen dar. Gruss an die gewisse Strasse in Egg.
Hiermit übergebe ich Euch diese Gedanken, welchen es sich vieleicht lohnt nachzugehen.
Auf nach Cuzco und so

Es ist wieder so weit, ich darf endlich das heisse, feuchte, lärmige, chaotisch Lima hinter mir lassen um ein bisschen des Touristenlebens zu fröhnen. Morgen um 7:00 startet mein Flugzeug nach Cuzco. Dort werde ich mich knipsend auf die Suche nach all den Perspektiven machen, die man aus dem Fernseh und Büchern kennt: Kathedrale, 12-eckiger Stein, Machu Pichu und und und...Und überhaupt ich will Euch gar nicht zuviel verraten...ihr kriegt es eh nächste Woche zu lesen. Und ich kann Euch jetzt schon warnen es wird ein bastante largo Eintrag mit muchos Bildchen.
Bildiographie:
1) Selbstportrait im Zwielicht
2) S/. 239,740.20 Soviel wird die Renovation der Plaza Union Europea kosten! Hier wird tatsächlich jeder Batzen 2mal gekehrt. Ob sich die Schweiz daran ein Beispiel nehmen sollte?
3) Und das wohl langerwartete Bildli von Karina, hinter ihr die Miss und rechts ein - komisch grinsender zuvielsonneabkriegender - Fremder.

4 Comments:

At 4:32 AM, Anonymous Anonym said...

Super, Gilles! Dein Text zur Frage der Woche war mein Morgenaufsteller :-)

Die beiden Kulturen könnten zwar viel voneinander lernen; auf der anderen Seite ist es aber auch spannend, diese grossen Unterschiede erleben zu dürfen. Wenn alle Kulturen so "germanisch" effizient oder "hispanophon hoffend" :-) wären, würde das Reisen ziemlich schnell langweilig, oder?

 
At 6:18 AM, Anonymous Anonym said...

zzzzzzz

 
At 6:39 AM, Anonymous Anonym said...

Hallo nagyfiam,
azt hiszem érdekes lenne a magyar nyelvet is a némettel összehasonlítani. Ez adna akkor egy megbízható magyaràzatot a magyarok lezserségére(magyrosított francia szó).én egyszerüen lustasàggal fordítanàm le.
Mèg alszól most.úgyhogy gyorsan megyek a dozsóba bagacézni. Ugyszolvàn útravalónak. A màgikus helyeken hagyd magadra hatni a nemtudom hàny ezer "bovis-t"(energiaegység), s hozz haza belöle egy kicsit. Ne feledd el a sàmànomat sem. De ha el is felejtenéd a Baltazàr ( az én védöangyalom aki egy pàr napra majd nàlad teljesít szolgàlatot) figyelmeztet rà.sok puszi és màr kivàncsi vagyok a következö bloggodra.

 
At 7:30 PM, Blogger hotzeplotz said...

Yeah GL!
Freu mi scho jetzt uf dä bastante longo Itrag mit muchos Bildchens...wär weiss vilicht triffsch ja wider di einti oder anderi Miss a! Muäss also doch Säge: Dä Gilles mit de Miss World uf eim Bild... so eis hani nanig i minere Sammlig!
Han mir sehr über diä Sach mit em "esperar" und em "warten" gfreut! Weiss na genau, wo ich i irgend einere vo mine "jammerschad-für-d'Chaz-Spanischlektione" au das vo dir beschribene Heureka-lächle um d'Mundwinkel verspürt han! "Isch huäre schön!" han ich mir dänkt, dass mer uf öpper hofft und nöd wartet...da chunt jedes Date so en heilige Touch über - und dä muäss es ja eifach iischlah, wänn mer so lang uf öpper ghofft hät! (So näbebi: wer mich kännt, weiss, dass ich eigenltich oftmlas dä behoffti bin! Sorry a all mini Hoffer a derä Stell!)
Aber liäbe Schül, ob du's glaubsch oder nöd: Au im Sprachgebiet vo de Germane han ich nach es bitz nachedänke au sone Verbindig entdeckt wo du em hispanophone Volk attestiersch.
Wänn e Frau Schwanger isch, dänn git's ja da die wunderbarschte Umschriibige und Euphemisme und eine devo wäri: "In Erwartig si" (vgl. Kinderbibel-"isch da debi, d'Maria in erwartig gsi") (Hier der switch in die Standardsprache....als pflichtbewusster Primarlehrer eine Selbverständlichkeit!)
Ganz klar fällt deinem linguistischen Auge auch hier das "Warten" im Stamm auf...tönt aber hier irgendwie gar nicht nach Ungeduld, Abhängigkeit etc. also die negativen Attribute des germanischen Gebrauchs. Ja und tatsächlich!-eine andere Umschreibung dieses evolutionäre Zustands einer Frau lautete denn auch: "Guter Hoffnung sein!" Toll oder! Wenn du nun die beiden Formulierungen nebeneinander hältst scheint der von dir aufgezeigte Kontrast sich etwas zu verwischen, nicht?
Ich gehe noch einen Schritt weiter und stelle diesen von dir erwähnten Kontrast unter das Licht einer anderen Macht: der Mentalität! Mentalität spielt sich ja(Auch hier beachte man den Stamm) auf der mentalen Ebene ab und ist demach frei von allen Zwängen und Konflikten, die uns unser Sprachgebrauch einbringt! Demnach wäre es nicht die Sprache, die den Unterschied/Kontrast macht, sondern vielmehr die Mentalität, die die Sprache kontrasiert. An diesem Beispiel sieht man das sehr deutlich: "Wartet" man auf etwas mit einer freudigen Einstellung (wie z.b. auf ein Kind) tönt auch "Warten" gar nicht mal minder glücklich und relaxt als "Hoffen". Ich versuche es noch mit einem Gegenbeispiel etwas zu verdeutlichen: "Jetzt hoffi ich aber doch, dass er bald chunt!" Das kennst du bestimmt aus deiner Heimat(EGG)! Geht es nur mir so oder assoziierst du mit diesem Ausspruch nicht auch eher eine ungeduldige, fordernde Person, welche etwas mürrisch auf ihr Gegenüber "hofft"! Das zerstört diese Aura des "Hoffens" natürlich ziemlich brutal-und um es noch zu verdeutlichen...für mich tönt der Satz "Dänn warti hald" irgendwie enorm relaxt!
Lieber GL ich will hier nicht eine ethnologische Debatte vom Zaun reissen(schon alleine aus Rücksicht auf die Arbetislosen nicht), aber ein kleiner Mann sagte einmal "Skepsis ist Pflicht" und frei danach entstand auch dieser Text mit dem Fazit: Dass ja nicht die Sprache den Menschen bzw. seine Einstelllungt macht, sondern der Mensch mit seiner Mentalität die Sprache. Und selbst dann ist die Sprache lediglich ein Kommunikationsmedium und ich persönlich spreche ihr zu wenig Macht zu, dass sie unsere "Mentalität" oder Einstellung gegnüber dem, was kommt (Also das Erwartete oder Erhoffte) wirklich nenneswert beeiflussen mag. Wenn du also in der Schweiz von Schalter zu Schalter geschickt wirst und auf deine Einbürgerungspapiere wartest, könnte dies mindestens so freudig geschehen, wie wenn du im staubigen Lima hoffst, dass, der Bus bald kommt!
Wenn die Sprache also das Huhn und die Einstellung bzw. Menatlität das Ei sein soll, dann wäre meiner Meinung nach also das Ei doch zuerst gewesen.
(Hasst du dir einmal überlegt, das "Warten" im deutschen Sprachgebrauch noch eine zweite Bedeutung für "Pflegen, Hüten, Beschützen" z.B. Hauswart, Materialwart, die Heizung warten, ... und sogar eine dritte Bedeutung für "Beobachten, Spähen etc." z.B. die Sternwarte, Vogelwarte(Ja diä händ jetzt Hochkonjunkur, bi all denä Korruptionsvorwürf us Südamerika!)hat. Ich glaube, das kann "esperar" dann doch nicht von sich behaupten:-)

I dem Sinn:
"Gilles, mir hoffed uf wiiteri Biiträg und warted voller freud uf Läbeszeiche!"

dä hotzeplotz

 

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