El pequeño peruano

Hier findet ihr Berichte, Informationen, Gestaendnisse, Photos und Erzaehlungen; und mit ein wenig Geduld auch immerwieder neue Berichte, Informationen, Gestaendnisse, Photos und Erzaehlungen...

Montag, Januar 30, 2006

Nehmt Euch Zeit und lest mir zu

Endlich! Ich bin wieder in Lima um Euch von meinen Erlebnissen vergangener Woche zu berichten. Den fanatischen Lesern unter Euch ist sicher nicht entgangen, dass ich am Samstag nicht geschrieben hab und das hat – natürlich wie alles - seinen Grund.
Alle meine Mitarbeiter gehören einer christlichen Bewegung an, welche den seelisch-erfrischenden Namen „communion y liberacion" trägt; alljährlich organisiert diese einen 4-tägigen Urlaub, an welchem es mehr als nur eine Ehre ist teilzunehmen. Wer kann da schon „nein" sagen, wenn man eingeladen (naja das Vergnügen kostete mich 60CHF) wird 4 Tage in den Anden zu verbringen. Ich zumindest nicht.
Doch ich habe nicht nur über diesen Ausflug in die Region Ayacucho zu berichten, sondern auch über diverse kleinere und grössere Aktualitäten und Banalitäten. Wie zum Beispiel über den Vorteil die doppelte Staatsbürgerschaft zu besitzen, die hiesigen Spaghetti-Verkaufsstrategien oder einfach einen demographischen Exkurs in den limanesischen Alltag.
Ayacucho; Hochburg des Sendero Luminoso und Grund zu helvetischer Nostalgie
Mittwoch 25. Januar 2006
„20:30 Abfahrt mit Autobus vor dem Zentrum - Communion y Liberacion; Treffpunkt 20:00" Dies waren meines Chefs Anweisungen, welche er mir am Vortag sehr zu Herzen legte. Als gewissenhafter swatchtragender Schweizer war ich 19:52 vor Ort. Und hier zeigte sich erneut der klitzekleine Unterschied im Verständnis von Zeit und Raum zwischen unseren Kulturen.
21:45 Eintreffen des ersten von drei Bussen.
22:20 Abfahrt Richtung Ayacucho

Unsere Reise führte uns ziemlich schnell in die Höhe, schon nach knapp 3 Stunden waren wir auf 3000müM, weitere 2 Stunden später erreichten wir den Pass auf 4200 müM. Und enstaunlicherweise hatte ich ganz und gar nicht mit der Höhe zu kämpfen; obwohl sein mag, dass meine Schlaflosigkeit seine Ursache in der dünnen Luft fand. Ein bisschen unangenehmer ist der Druckausgleich in der Magendarmgegend – zum Glück schlief mein Nachbar – der zu einem würzigen Duftcocktail im Bus führte. Wie auch immer, viel kann ich von der Hinfahrt nicht erzählen, denn es war düsterste Nacht. Das einzige was man auf solche einer nächtlichen Busreise durch Peru mitbekommt, ist das höllische Tempo mit welchem die choférs die Serpentinen emporrasen; ein Fahrstil, der jeden einzelnen bündner Postautofahrer in panische Bewunderung erstarren liesse. Wie man ja so schön sagt, der Mensch ist ein Gewohnheitstier. Seit ich täglich Combi fahre, für die Festtage 18 Stunden Bus auf mich genommen hatte und in einer nicht allzu sicheren Stadt lebe, habe ich mich an diese chronische Lebensgefahr gewöhnt. Ich weiss zwar nicht ob ich das Leben nun mehr geniesse...auf jeden Fall würde einigen Menschen ein wenig Lebengefahr gut tun*.

Donnerstag 26. Januar 2006
Mit beinahe 12 Stunden Busfahrt in den Knochen erreichten wir unser Ziel in den peruanischen Anden. Ein Zentrum am Rande eines Weilers in der Provinz Huanta im Norden der Region Ayacucho. Wie bereits erwähnt, wurde dieser Trip von einer katholischen Bewegung veranstaltet und genauso katholisch war auch der Name der Herberge, wo wir die kommenden 4 Tage verbringen sollten: Alberge Juan Pablo II (und sie schien auch genauso neu wie dessen Ableben) katholischer gehts nicht ausser vielleicht Benedito XVI .
Den Vormittag durften wir mit Erholung und Aklimatisation verbringen. Doch Anblick dieser – so vertrauten, helvetisch anmutenden – Landschaft liess mich 2 Stunden lang in Kontemplation verharren. Das einzige entfremdende sind die Tuna-Plantagen (Kaktus, dessen rote Frucht uns täglich zur Nachspeise serviert wurde), welche bis weit über 3500m die Landschaft prägen. Nach dem Mittagessen waren Spiele angesagt...Jippii. Erstaunlicherweise verschlief ich den Termin und konnte nur noch das Final mitverfolgen. Als ehemaliger Leiter des Jungwacht-Blaurings kannte ich natürlich die Art der Spiele, doch ich war erstaunt mit welchem Enthusiasmus** selbst die Erwachsenen mitmachten. Oh ja, ich bereute mein „versehentliches" Verschlafen und versprach mir am Freitag mitzumachen.

Freitag 27.Januar 2006
Doch an diesem Tag waren keine Spiele angesagt, sondern eine Waderung in ein Dorf auf 3200müM. Nach dem Frühstück brachten uns Combi’s so weit es nur ging hinauf – einige weiter als andere. Unser Combi schaffte es kaum über die erste Kurve, andere bis auf gut 10'000 Fuss (Bild). Nicht ganz ohne Stolz, darf ich Euch mitteilen, dass ich im letzten Bus losfuhr und als zweiter (hinter einem hardcore-Sherpa) oben im Dorf ankam.

Als alle oben angekommen waren, wurden die Proviantbeutel verteilt und innigfleissig Gott dafür gedankt, dass er uns einen sicheren Aufstieg ermöglichte. Das Beten und Singen nahm an diesem Wochenende eine bedeutende Stellung ein, was ich durchaus mit Bewunderung und manchmal dochauch mit Missvertsändnis wahrnahm.
Die Bevölkerung im Dorf empfing uns mit Zurückhaltung liess jeden Phototermin mit sich geschehen. Dies ist allerdings eine Sache, die mir gegen meinen moralischen Strich ging, so nahm ich nur ein, zwei versteckte Photos ohne die ganze Sippe zu versammeln um mich als Eroberer und Missionar mit ihnen ablichten zu lassen.
Der kleine Junge hatte mich jedoch entdeckt, und ich konnte und wollte ihm nur ein Lächeln als Dankeschön und Entschuldigung geben – dieses wurde sogleich mit einem genauso herzlichen Lachen erwiedert.
Nach der Messe, welche wir oben unter Ausschluss der Bevölkerung feierten, machten wir uns in ströhmendem Regen auf den Rückweg. Ich teilte meinen Rückweg mit verschiedenen Leuten und bekam so einen gewissen Einblick in soziale Ungerechtigkeiten, professionelle Ausichtslosigkeit, Hoffnungen und politische Standpunkte meiner jeweiligen Begleiter.
Ein weiteres Tier, das hier in den Anden weit verbreitet ist, ist die Geiss. Wir begegneten zahlreichen von diesen kletternden Viebeinern welche sich vor dem Regen schützend ganze Berghänge zierten.

Samstag 28.Januar 2006
Dieser Tag war dem Monument an das Gedenken der entscheidenden Schlacht im Unabhängigkeitskrieg 1820 gewidmet. Erneut mit Combi, Sack und Pack fuhren wir hinauf zu einem gut 3400m hoch gelegenen Plateau, auch welchen der besagte Endkampf stattfand. Ein 50m hoher Obelisk erinnerte uns daran, wie und wofür zigtausende Soldaten und Söldner ihr Leben liessen. Ein eindrückliche Szenerie mit den unendlichen Anden im Hintergrund. Doch ohne Bilder, kann ich Euch erzählen was ich will, es glaubt mir eh keine Sau.

Hier oben fand auch unser zweiter Spieltag statt, und ganz in der peruanischen Tradition sollte es ebenfalls eine Schlacht werden. Die „Spiele" forderten 2 blutige Nasen, 4 weinende Kinder, eine fette Beule (an meiner Stirn) und dadurch auch grosses Aufsehen bei den übrigen Touristen. Ich wurde der Gruppe der Simpsons zugeteilt (wir massen uns an den Shrek’s, den Feuersteins und der AdamsFamily), welche auch dank meinem erkämpften Punkt den Tagessieg errang.
Um 15 Uhr Abfahrt nach Ayacucho, Hauptort der Provinz Ayacucho ebenfalls in der Region Ayacucho. Auf dem Programm standen Besichtigungen zahlreicher Kirchen, welche mir mit ihren überaus goldenen Altären überhaupt nicht gefielen. Und überhaupt, würde dieser Teil meines Berichts als simple reiseführertaugliche Dokumentation ausfallen. Darum erspare ich Euch das.

Schon Sonntag 29.Januar 2006
Ein kurzer Tag. Kalt Duschen, beten, früstücken, heilige Messe, Freizeit, Mittagessen.
Um 13Uhr sollten wir abfahren, hatten aber lediglich eine Stunde Verspätung. Grund für meine zügigen Schilderungen ist die Tatsache, dass ich Euch die Heimfahrt nur mit einigen Bildern näherbringen möchte; Bilder, die meiner Meinung nach keinerlei Kommentar benötigen.

Nötiger Nachtrag (31.1.2006)
Es gab eben doch noch etwas, das eines Komentars würdig ist.

Wieder reisten wir in drei Bussen. Alle verliessen den Ort um circa 14Uhr. Bus Nr.1 (alles Limanesen und sonstige Provinzler – dh. auch ich) erreichte das Zentrum von Communio y Liberacion um 00:30...der 2te Bus folgte um 02:00...und der Dritte???
In einer Region der Anden waren wir durch dichtesten Nebel gekurvt und musste zahlreichen heruntergestürzten Felsbrocken ausweichen...was heisst da wir!? Der chofér ganz allein trug diese Verantwortung und dies mit Bravur.
Angeblich hatte der dritte Bus eine Panne in Mitten von Nacht und Nebel. Doch eine Operation am erkrankten Busmotor erwies sich als unmöglich. So beschlossen die zwei Chaufeure kurzerhand alle Insassen im Stich zu lassen und auf eigene Faust nach Lima zurückzukehren. Ohne Handyempfang, Heizung und Verpflegung, inmitten des andinischen Nirgendswo mussten die Fahrgäste von Bus Nr.3 einen Ausweg aus dieser prekären Lage finden. Bei Tagesanbruch machten sich Pater Miguel und eine weitere Person auf den Weg zum nächsten Telefon. Dort handelten sie mit einer anderen Busgesellschaft eine spontanen Rettungsfahrt aus. Schlussendlich erreichten sie Lima um 17:30, sprich 17 Stunden nach meinem Bus – nun stellt sich die Frage; Ob wir Glück hatten oder die anderen Pech?
Gemäss meinem Chef, hat das bereits juristische Folgen, der Anwalt ist schon kontaktiert und auch die Medien sollen Wind davon bekommen. Denn selbt in Peru: Geéiit doas éifaach nid !!!

Jaques, Zizou, Martina et Roger
Am 12 Juli 1998 war ich der stolzeste Auslandfranzose der Welt als Zinedine Zidane 11 Männer und 65 Millionen Franzosen mit 2 Kopfballtoren in eine „zuvieldesguten"-patriotische Euphorie stürzte. „Et UN... et DEUX... et TROIS ZÉROOO!!!"
Letzte Woche war ich der stolzeste Auslandschweizer, als die Namen dreier unserer Mitbürger auf CNN zu lesen waren. Rotscher Federrerr, Martina Hinggis and Pädi Schnider hatten es ins Viertelfinal der Australian Opens geschafft. Dass am Schluss nur eine dieser Personen auf dem Prodest stand tut nichts zur Sache. Dieser Umstand bescherte mir nicht nur Freude sondern auch Freunde unter den interessierten Taxistas, mit welchen ich auf dem Zuhauseweg gewöhnlich über Diesundjenes plaudere und nun auch über Tennis (¡Gilles, redet beim Sport mit!).
Allerdings wurde vergangene Woche meine andere – „Froschschenkel an Schneckensauce"fressende - Seite von einer weiteren Breaking News erschüttert. Mon Président hatte beschlossen den Schurken(staaten) dieser Welt mit einem „unkonventionellen" militärischen Schlag zu drohen, falls diese, die freie und gerechte Welt, mit ihrer atomaren Zerstörungsmaschinerie angreifen (oder auch nur anbrünzeln) würden. Muss ich nun Angst haben in eine verstrahlte Nordhemisphäre zurückzukehren, sollte ich Jod-tabletten kaufen oder im Stadtpark von Lima heimlich einen Atombunker buddeln? What the f... soll das Monieur Chirac?! Ist das der einzige Weg sich auf der Weltbühne Gehör zu verschaffen? Verfallen wir [Franzosen] dabei nicht in eine allzu primitive Bushmänner-Politik? Wäre es nicht einfacher sich einzugestehen, dass la Grande Nation keine mehr ist und höchstens noch grandiosen Wein produziert***.
In solchen Momenten bin ich froh zwei Nationalitäten zu besitzen. Es ist eine heuchlerische und unkonsequente Art das patriotische Gewissen zu stillen, ich weiss; aber - in Zeiten wie diesen und an Orten wie diesem - eine bequeme Art.

„¡ Don Victor: Die PORÖSEN Spaghettis, die keinen Tropfen DIESER leckeren Champignon-Sauce, übrig lassen !"
Mit diesem Slogan liess ich mir kürzlich eine Packung Spaghetti und die genannte Sauce für nur „weissichwieviel" Soles andrehen. Dazu muss man sagen, dass ein Einkauf bei Santa Isabel zum Räuber-und-Poli wird, wenn man keine Lust hat nach einem langen Arbeitstag angequatscht zu werden. An jeder zweiten Regalecke lauern uniformierte und mit übernatürlichen Lächeln bewaffneten Patroullien, welche nur auf den geringsten Augenkontakt warten um einem ihre – in diesem Fall – porösen Spaghettis anzudrehen. Es kommt sogar vor, dass man von mehreren in die Enge getrieben wird, weil man das Gefühl nicht los wird, verfolgt zu werden. Ich habe sogar den Verdacht, dass diese Konsum-Dealer, mit ihren plumpen Argumenten, jagt auf – suchend umherblickende - Gringos wie mich machen.
Mittlerweile vermeide ich jeglichen optischen Kontakt und bewege mich zielstrebig – auch wenn ich nicht genau weiss wohin – durch die Regale des Supermarkts. Doch das aller diabolischste an dieser ganzen Verkaufsstrategie ist, dass diese Konsum-Dealer meistens rehäugige, enguniformierte Latina-Schönheiten sind und damit meine Pläne ins Wasser fallen lassen. Ein altes angelsächsisches Sprichwort trifft das Kabel auf den Topf: Sex Sells!
Aber das ironischste an dieser Sache ist: Die Spaghettis waren wirklich superlecker.


Presslufthammer sind für Weicheier
Seit mir dieser Schnappschuss geschah, scheint die ganze Stadt eine einzige Baustelle zu sein - und jede gleicht der anderen. Egal wie gross das zu bauende oder zu renovierende ist, es werden keine Maschinen verwendet. Alles wird mit Vorschlaghammer und Pickel erledigt. Gelegendlich wird eine Eisenstange als Hebel zur Hilfe beigezogen. Natürlich werden ab und zu Maschinen benutzt, doch dies nur hinter 3meterhohen Fassaden, welche sicherstellen, dass die teuren und anscheinend seltenen Geräte nicht entwendet werden.
Die Kontraste auf diesem Bild könnten nicht „schöner" sein. Auf der blumigen rechten Seite der stolze SUV daneben ein Sohnemann, der gerade von seinem privaten Klavierunterricht zurückkommt. Die linke Bildhälfte zeigt eine andere Seite Limas; Combis welche Menschen aus den Conos ins Zentrum zur Arbeit fugen um dem – meist – weissen reichen Mann das süsse Leben noch süsser zu gestalten.
Was der Mann auf dem Bild genau vorhat, weiss niemand so recht. Es ist durchaus vorstellbar, dass es sich hierbei um einen Teil einer reinen Arbeitsbeschaffungskampagne handelt. San Isidro hat das Geld dazu und zeigt es auch. Die meisten Baustellen sind neue Parks und Grünflächen, die zur Aufpolierung des Quartier-Ego’s dienen – und einen Beitrag zur sinkenden Arbeitslosenquote zu leisten macht sich auch ganz gut.
Ganz ehrlich gesagt musste ich mir diesen Text aus den Fingern saugen – da ich Euch eigentlich nur das Bild zeigen wollte. Doch meine Mitstudenten wissen, dass das Saugen einen festen Bestandteil unserer Prüfungsvorbereitung darstellt; somit war es eher ein genüssliches Lutschen.



Mein Truppe
Wie schon lange versprochen stelle ich Euch nun hochoffiziell meine Klasse vor. Eine Gruppe von elf Leuten, welche beschlossen hatten, der spanischen Sprache Herr zu werden.
Hintere Reihe v.l.n.r: Julia, Masseuse und Yogalehrerin aus Los Angeles (USA). Tanja, Madizinstudentin aus München (D), die 2007 zufälligerweise ein Praktikum im Unispital Zürich absolvieren wird. Caroline, Schriftstellerin und Dichterin aus dem Outback (AUS). Apollonia, Schülerin aus Deutschland,welche für ihre Abi spanisch beherrschen sollte. Gilles…nunja der Gilles halt. Emilia, Krankenschwester aus Finnland die hier bei ihrem Freund vor der ewigen Nacht flüchtet. Darren, Elektroingenieur aus London (GB), der einfach so hier ist, später als Übersetzern mit Reisegruppen durch Peru streifen will. Monika und Joel, Ehepaar aus Nantes (F), welches hier deren Tochter besucht.
Vorne v.l.n.r: Tut mir leid ihr Name entfällt mir gerade. Katerina, Slowakerin, die sich hier niederlassen möchte. Marcia, unsere Spanischlehrerin, welche uns nicht immer in den Griff bekam.
Meines Wissens haben wir alle die Prüfungen bestanden und dürfen uns im nächsten Monat an der nächsten Stufe messen.

Bis bald und alles Beste für die kommende Woche

gL.


*An dieser Stelle würde ich gern auf ein Zitat von Androniphos v. Delphi verweisen, der bereits im Jahre 323 v.Chr. bemekte hatte, dass erst der Tod dem Leben einen Sinn verleiht.

(Nachtrag 31.1.2006: Habe nachgedacht und bin zum Schluss gekommen, dass dieses Zitat, nicht unbedingt passt...ausser man nimmt an, dass armen (gefährlich lebenden) Leuten das Leben mehr bedeutet als reichen - ansonsten betrachtet doch bitte dieses Zitat losgelöst vom Blog-Kontext. Gracias)

(Nachtrag 31.1.2006: Vieleicht denke ich zuviel nach, aber ich muss mich erneut korrigieren, denn dieses Zitat kann sehr wohl missverstanden werden, und als aufruf zum Mertyrertod interpretiert werden. Nein. Was Androniphos damit meint, ist dass durch die Endlichkeit des Lebens, dadurch, dass wir nur eine gewisse Zeit auf Erden zu verbringen haben - wir uns einen "Zeitplan" aufstellen müssen, wir wollen etwas vorhaben im Leben und müssen das in gegebener Frist erledigen. Dadurch gibt der Tod dem Leben einen Sinn. Übrigens wisst Ihr was der Sinn des Lebens ist? Selbstverwirklichung im Dienste der Menschheit/der Welt. - nunja zumindest ist das meine Antwort auf die Frage, die keine Atwort zu haben schien :-)


**Enthusiasmus ist bei weitem Untertrieben. Es war Krieg. Bei der kleinsten Unstimmigkeit oder Verdacht auf unehrenhaftes Vehalten wurde mit Händen und Füssen um Genugtuung debatiert. Die Kinder standen jeweils daneben und feuerten ihren Papa oder ihre Mama an.

***Ich weiss, dass auch einige Franzosen diesen Blog regelmässig aufsuchen, und möchte präzisieren, dass ich Frankreich keineswegs auf ein paar Baguette essende Winzer reduzieren möchte. Frankreich hat der Welt viel gegeben: Philosophen, Dichter, Musiker, Politiker, Schauspieler, Feldherren (es war Napoleon, der der Schweiz den geopolitischen Schlussschliff gab) – doch wer vieles macht, macht letztlich auch Fehler.


Samstag, Januar 21, 2006

Vom Vitamin B und anderen kulinarischen Höhenflügen…

Meinen Alltag kennt Ihr bereits – Jedoch ist dieser nur der Altar, welcher täglich mit neuen Gaben geschmückt wird (Salve, Bruder Andreas). Somit möchte ich Euch einige Geschichten erzählen, welche keinerlei Chronologie bedürfen und als Momentaufnahmen meiner Erinnerungen betrachtet werden können.
Fisch? – wenn’s sein muss…
Eines Tages gingen mein Chef und ich gemeinsam Essen um grössere Kleinigkeiten meiner Arbeit hier zu klären. Er führte mich in eine Seitenstrasse der Avenida Jose Pardo, wo wir in einem kleinen, schmucken sauberen Restaurant Platz nahmen. Im Gegensatz zu Gastrobetrieben auf der Hauptstrasse, sind die Preise hier gut halb so hoch – 10 Soles (4CHF) für ein 3gängiges Menu, da gab’s wirklich nichts auszusetzen. Christian nahm Fisch mit geröstetem Reis und einen Salat als Vorspeise. Ich bestellte dieselbe Vorspeise, entschied mich jedoch für das Hühnchen, welches zugegebenermassen den Hauptbestandteil* meiner Ernährung hier darstellt. Christian fragte mich darauf wieso ich nicht mal den Fisch probieren wolle, es sei schliesslich eine Spezialität und ich sei doch so multikulturell… Er hatte Recht aber ich rechtfertigte mich mit einer Überdosis Fischgerichte, die mir damals in Mancora verabreicht wurde. Ob ich wollte oder nicht, aber mein kulinarisches Banausentum beschäftigte mich bis zum nächsten (Mit)Tag, als ich mich wieder um 13.30 ernähren musste. Ich ging zu meinem Chinesen – bei dem ich bis anhin alle verschiedenen Variationen von Pollo** auf der Speisekarte durchgegackert hatte. Von meinem schlechten Gringogewissen gequält und im Glauben etwas der ganzen Fischereizunft schuldig zu sein, liess ich den Kellner mir ein Pescado-Gericht und einen Jugo bringen*** (natürlich mit Reis). Es schmeckte mir vorzüglich, in seiner Pannur mit der roten Sauce (für Dudenethiker: Sosse). Doch meine Solidarität mit meinem Gewissen und den lokalen Pescadores hatte seinen Preis…ich verbrachte die halbe Nacht mit dem Kopf über der Kloschüssel****.
Und die Moral der Geschicht, merkt Euch gut was Euer Magen erbricht.
Oder …vergesst was Euch Euer Gewissen verspricht.
Oder …tote Fische rollen nicht.

The Combi-Nation
Eines weiteren Tages hatte ich beschlossen einen weiteren integrativen Schritt in meinem limanesischen Leben zu machen. Den Combi zu nehmen. Diese im Sekundentakt vorbeirauschenden, dem (sicheren?) Transport von Menschen gewidmeten Fahrzeuge, deren Besatzung aus dem Fahrer und dem „Schreier" besteht. Mittlerweile habe ich mich an die lokalen Strassen und Platznamen gewöhnt, damit ich dem Richtigen „Schreier" mit einem Handzeichen zu verstehen geben kann, dass auch ich eventuell, gern aufspringen würde.
Ich war unterwegs zur Arbeit, und hielt genau Ausschau ob ich nicht irgendwo im Nirgendwo landen würde, auch musste ich einen Augenwinkeln meinen Mitfahrgästen widmen, von denen einige locker zu einer Gaunerrolle in einem billigen HongKong-Gangster-Streifen***** gekommen wären. Doch wir fuhren auf der mir bekannten Strecke in Richtung Avenida Jose Pardo. Der chófer (Chauffeur) bog dann sogar richtig in die Avenida ein. Um auszusteigen steht man einfach auf und es wird folglich an der nächsten Kreuzung gehalten. Ich hatte die Distanzen noch nicht ganz verinnerlicht, stand also ein wenig zu früh auf worauf der Combi sofort anhielt. Sofort bemerkte ich, dass es noch zu früh war und macht einen Schritt zurück. Zuerst verärgert schaute mich der Schreier an und fragt dann „freundlich" wo es am besten sein. Ich zeigte auf die Lavanderia 50Meter vor uns und so hielten wir auch dort.
Das nenn’ ich Kundenservice :-) Und ich bezahlte nur 30 Rappen.
Und die Moral der Geschicht Haltestellen braucht es nicht.
Oder …Freund ist nicht nur, wen man besticht.
Korruption, ach was!
Zu diesem heiklen Thema, gibt es viel zu sagen, doch eigentlich funktioniert alles um uns herum dank zwischenmenschlichen Interagitationen. Kontakte, Freunde, Familie, Feinde – dies sind die anthropologischen Gebilde welche unsere Welt zusammenhalten, und welche unsere Welt in Gang halten. Ich muss nicht erläutern was ohne diese Beziehungen mit unserem seelischen Innenleben los wäre. Man glaubt bei uns, dass wer das Leben nur auf sich gestellt meistern kann, ohne äussere Hilfe alles erreicht, dem gehört die Welt (ist nicht ganz so gemeint, hoffe aber dass die Idee rüberkommt). Doch das Problem ist, das hat’s nie gegeben, und wird’s nie geben.
Hier bin ich zum Schluss gekommen (oder bin noch dabei), dass die sog. Vetterliwitschaft (eine gängige Art der Korruption?) Vorteile hat solange sie dem gesamten System nicht schadet (wenn z.B. ein gelernter Koch dank seinem Vater in die Chefetage einer Bank katapultier wird, ist das „schlecht"). Jeder hat Bekanntschaften und somit ist jeder in irgendeinem Bereich bevorzugt. Wichtig dabei ist, dass die Beziehung nur die Tür öffnet aber nicht ohne weiteres den Platz frei macht.
Auch möchte ich hier meine multireligiösen Vorlieben anbringen, welche mich wissen lassen, dass alles was geschieht, jede Begegnung und jeder Gedanke der uns „einfach so" in den Sinn kommt seine Bedeutung hat. Es gibt keine Zufälle, alle Personen, deren Bekanntschaft wir machen, haben eine Botschaft für uns, sind da um uns ein wenig weiterzuhelfen, -zuführen, sei es beruflich, spirituell oder bloss intellektuell, alles hat seinen Sinn.
Und die Moral der Geschicht, eigentlich wollte ich das nicht.
Oder… böse Wörter gibt es nicht.
Oder… oft ist’s der Richter der verbricht.

Hoppla, ist ein wenig lang geraten. Aber wenn ihr Euch die Zeit genommen habt, seid ihr ein wenig mit meiner Lebensphilosophie vertraut gemacht geworden. Ganz in dem Sinn wünsche ich Euch allen eine wunderschöne Woche; Ob Schnee oder Sonnensschein. Und, da es sich als praktisch erwiesen hat wöchentlich zu schreiben ist es am nächsten Samstag wieder so weit – wenn nichts dazwischen kommt.
Gruss aus der fernen Vertrautheit und bis bälder
gL.



*Um die 9 Millionen Stadt Lima zu ernähren, benötigt man Unmengen von Fleisch. Und dessen Quelle fand man im raschwachsenden Hühnchen. Auf unserer Busreise in den Norden nach Mancora fuhren wir an riesigen Pollo-Farmen vorbei, welche wie Gewächshäuser aus der Wüste gestampft wurden. Man kann sich unmöglich vorstellen welche Konsequenzen der VIP (Very Important Pathogen) H5N1 hier hätte, garantiert desaströse.
**Da Pollo und Arroz den grössten Teil der peruanischen Nahrungsproduktion bestimmen, war es für asiatische Köche ein leichtes Spiel sich hier zu etablieren. Ganz im Gegensatz zu ihren israelischen oder türkischen Konkurrenten mit Falafel und Döner Kebab, welche – laut meinem israelischen Pizzaiolo – nicht einmal einen Monat überlebt hatten.
***Hier ein kleiner linguistischer Exkurs in die Vielfalt der spanischen Sprache. Es wird unterschieden zwischen lebendem und totem Fisch. Derjenige im offenen Meer (Seen gibt’s hier nicht en masse) nennt sich Pez, dagegen wird der gefischte auf meinem Teller landende Fisch Pescado genannt. Es handelt sich dabei um das Partizip des Verbs Pescar (fischen) – also „der Gefischte".
Der Jugo ist natürlich nichts anderes als ein Saft – was habt Ihr denn geglaubt?
****Notiz für alle besorgten Leser. Am nächsten Morgen ging es mir wieder Pudelwohl und wenn ich mich nicht täusche hatte ich in jener Nacht so gut wie nie zuvor geschlafen.
*****Wer mit der aktuellen Völkerwanderungstheorie vertraut ist, weiss dass die Südamerikanischen Ureinwohner einen gewissen asiatischen Touch haben.
Bildiographie:
1. Zeigt die Avenida Pardo, welche ganz und gar nicht repräsentativ für Lima ist. Links seht Ihr 2 Combis (kleinste Version) - es gibt noch 2 grössere Brüder.
2. In einem früheren Blog, hatte ich ein Wort über den Fluch der Inkas verloren. Ob's man glaubt oder nicht, dies ist kein Smog: Es sind dichte Nebelschwaden die von den Mittagsstunden bis in den frühen Abend über Lima ziehen. Hier der Wohnturm von meinem Arbeitsplatz aus gesehen.
+++ PS: Wer einen Kommentar hinterlassen möchte, kann dies ohne weiteres als Anonymus tun +++

Freitag, Januar 13, 2006

Schon 1 Monat und dies an einem Freitag den 13ten !!!


Ich bin zwar nicht abergläubisch, doch dieser Sachverhalt stimmt mich doch nachdenklich. Aber auch ohne Unglückstag gäbe es genug Gründe um zu sinieren. Mein Leben hier in Lima ist in Gang gekommen, ich habe einen Alltag gefunden. Um 7:01 läutet mein Wecker zum ersten mal... 7:16 zum dritten... dann stehe ich auf stecke die Kaffeemaschiene ein um das Mineralwasser aus der Flasche zu erhitzen, im Badezimmer erblicke ich im Spiegel dann wie gut ich wirklich geschlafen habe...wenn das Röcheln des siedenden Wasser erklingt, decke ich den Tisch (helvetismus?) mit den mir vertrauten Waren – auf ErbeerNesquik hab’ich bis heute keine Lust. 2 Scheiben (vollkorn!) Brot in den Toaster. Bis diese zu Toastscheiben werden habe ich Zeit meinen Laptop zu starten und meine ToDo-Liste zu vervollständigen...oft kommen mir im Halbschlaf Ideen (andere würden es Visionen nennen) in den Sinn, welche meistens mit der Arbeit zu tun hat. TSCHLÄGG – fertig ist die erste Ration Brot.
Während dem Früstück lasse ich mich von „Buenas dias, Peru" über den neusten Stand des Präsidentschaftswahlkrieg, die spektakulär-blutigen Polizeiaktionen von letzter Nacht und die immer schlimmer werdende Wasserknappheit informieren.
Und aus diesem Grund wird morgens auch nicht geduscht...es ist nicht, dass uns das Wasser gesperrt wird oder ich zum Schweissfetischisten wurde; nein es ist eine von mir aufgestellte Regel. Abends ist die Dusche einiges willkommener!
8.58: „Langsam muss ich pressieren" (ich liebe diesen typisch schwiiiizerischen Wiederausspruch), denn in 2 Minuten beginnt die Sprachschule...und die liegt immerhin 50m von meinem Block entfernt. Dort treffe ich dann auf die ganze Eurasiatische Gruppe mit welcher wir – viel zu langsam – unser Spanisch zum Besten geben. Sobald vorhanden werde ich euch gern ein Bild von Julia (LA - USA), Ggärolein (AUS), Darren (GB) 2 Chinesen deren Namen ich mir leider nicht merken kann, Tanja und Apollina (D), Joel und Monika (F), Emilia (Finland), Katarina (Slowakei) beilegen... in der Pause wird dann natürlich Englisch, Französisch oder Deutsch gesprochen. Nächstes Wochenende werden wir womöglich zusammen ausgehen. In das Party-Quartier Miraflores das Tanzbein schwingen – oh ja hier muss man einfach Salsa lernen oder sich zumindest rythmisch zur Musik bewegen können, was bislang mein Fall ist, werde aber sicher mal Unterricht nehmen.
11:05 „Chicos...hasta mañana" Nachdem ich mich in allen europäischen Sprachen von meinen Mitschülern verabschiedet habe, gehe ich die 50 Meter zurück, grüsse Franz den Portier, rauf in den 4ten Stock. Schnell koche ich mir eine Kleinigkeit und mache mir zusätzlich Sandwiches. Dann wieder raus an Franz vorbei auf den Camino Real hinaus. Obwohl die Strasse „Weg" genannt wird ist sie „königlich" befahren und lässt jedes Überqueren zum Abenteuer werden. Hand raus – Pfiff – José Pardo 345 por favor... 3 Soles ? ok - gracias. So wird jeden morgen mit den Taxistas über den Preis verhandelt, würde sich in Zürich bestimmt gut machen; etwa 1CHF für eine Viertelstunde Fahrt muss ich bezahlen. Da gibt es natürlich auch die „Combis" (Busse in jeder grösse, ohne Haltestellen und Skrupel) welche dort vorbeifahren, wie sie beschriftet sind...und ich glaube mal einen mit „J.Pardo" gesehen zu haben – da würde ich etwa 0.30CHF bezahlen.
Gestern habe ich die Schlüssel zum Büro gekriegt. 4 Stück und das für eine einzige Tür; das Verständnis von Sicherheit ist in Peru einwenig verschieden als in der Schweiz. Statt ein KABA2000-Schloss zu montieren, sind es hier vier, deren Schlüssel in jedem Supermarkt für einen Franken kopiert werden können.
Ich habe einen eigenen Computer, an dem nichts auszusetzen ist, ausser der Tastatur an die ich mich noch géw¨hñen werde.
Momentan verbringe ich meine Zeit damit, Dossiers, Dokumente und Akten nach nützlichen Infos zu durchkämmen. Doch Ihr wisst gar nicht was ich mache?!
Wie im „Reisebericht Nr. 194.G.7737" erwähnt liegt mein Arbeitsfeld in Huachipa im Bereich der Wassersanierung. Konkret, bin ich damit beauftragt worden, 2 Sanierung-Systeme zu vergleichen...und dies in einem technischen-chemisch-biologischen, finanziellen, sozialen und gesetzlichen Licht. Das eine System, ist ein gemeinschaftliches, bei welchem 96 Haushalte an eine Anlage angeschlossen sind; und beim anderen handelt es sich um ein ökologisches (caramba!) System, welches aus einem „Blumenbeet" (Cyprex sp.) und einem Kompostierstollen vor jeder Hütte besteht.
Weiter werde ich mich noch mit der einer Grundwasserpumpe auseinandersetzen dürfen welche diese Haushalte mit „Trinkwasser" versorgt. Um das ganze noch aubzurunden werde ich einige Verbesserungsvorschläge evaluieren und formulieren. Und damit ich die Arbeit auf dem Feld (welche übrigens auch eine Umfrage beinhaltet – …es liebs Grüessli Blanche) mit Bravour meistern kann, ist eine intensive Recherche von nöten...aber damit genug der Methodologie!
Es ist extrem spannend, das Team hat mich vom ersten Tag an gut aufgenommen und und und...
Doch ich lebe hier in Peru, und Leben ist bekanntlich mehr als nur Arbeit. Ich versuche die Einsamkeit des einsamen Singlelebens auf bestmögliche Weise zu versüssen. Wochentags liegt ein dicker Ausgang nicht drin; dafür aber Kino (ist immerhin sozialer als zuhause vor dem TV zu vegetieren) – KingKong ist lustig, History of violance ist autsch, Narnia ist nett und Crash (wie er glaub’s auf englisch heisst) ist wiedermal ein Film den es sich gelohnt hat zu sehen.
Doch zurück zum dicken Ausgang; vergangenen Samstag habe ich Lalo (einige Wissen natürlich wen ich meine, den anderen genügt es zu sagen, dass es sich um einen Kollegen aus Zürich handelt) getroffen, da er bei seiner Familie in Arequipa zu Besuch war, ist sein Cousin Jesus ebenfalls mitgekommen. Keiner von uns kannte das Limanesische Nachtleben, so erkundigten wir uns bei einem SS-Mann (Servicio de suguridad) nach der nächsten „teca", und dieser verwies uns freundlich auf eine Gasse, die in der Ferne grün blinkte. Dann mal los. Dort angekommen, entdeckten wir ein sympathisches Strässchen gesäumt von unzähligen Pizzarias, Cafés, Bars und so auch Diskotheken...wie man sie in jeder europäischen Stadt finden kann.
So verbrachten wir die Nacht von einer HappyHour zu anderen, von einem Lied zum anderen im Zickzack durch die Strasse flanierend...und dabei kam man beim besten Willen nicht darum herum zum Tanz aufgefordert zu werden :-).
Das einzige Unangenehme ist die Suche nach einem vertrauenserweckenden Taxista in den frühen Morgenstunden...dazu braucht man zum Glück keinen klaren sondern nur einen gesunden Verstand.
Ich hoffe ich habe Euch einen winzigen Einblick in mein momentanes Leben gewährt, doch es wird sich sicher noch einiges ändern. Was sich ändern wird steht nach wie vor im sommerlichen (ich kann’s nicht lassen – sorry) Sternenhimmel…
Ich grüsse Euch alle bis in die hinterste Ecke und natürlich vermisse ich Euch genauso. Doch dies muss noch einwenig warten.
Hasta luego
gL.


PS: kleine Erläuterungen zu den Bildern: Titelbild ist ein Blick entlang der limanesischen Küste (links parque del amor und dahinter - nicht sichtbar - die Selbstmörderbrücke). 2tes Bild ist eines für klimatischambitionierte Leser: Klimadiagramm von Lima - die Niederschlagskurve ist abgebildet aber vernachlässigbar. Beim dritten Bild handelt es sich um sogenannte ArenArt (SandKunst). Bilder von mir in Tanzaction oder ähnliches dürften eine Seltenheit bleiben, da es mir denkbar unwohl ist die Digicam in starkfrequentierte Gegenden mitzunehemen. Aber vielleicht dringen doch mal ein paar an die Öffentlichkeit.

Mittwoch, Januar 04, 2006

Humor ist definitiv keine schweizer Erfindung...

Liebe BlogleserInnen,

in Folge meiner letzten Publikation erreilten mich etwa hundert* empörte Rückmeldung, bezüglich meiner kleinen Randbemerkung. Es scheint als ob man alles was über einen Bildschirm geflimmert kommt für bare Münze hält.

Nein ich wurde nicht eingekerkert und nein ich bin nicht in Guantanamo, obwohl es etwa 5 Flugstunden von hier liegt - würde für einen Ausflug drinliegen. (obenstehende Bilder zeugen von der Lüge meines letzten Blogs)

Somit würde ich gerne an den kritisch-analytisch-ironischen Geist appelieren mit welchem uns der Herrgott, Allah, Vishnu oder wer auch immer uns beschenkt hat. Meine, wenn auch manchmal gewagten, Bemerkungen sollten Euch deutlich machen, wie sehr ich mir Mühe gebe Euch das mitzuteilen, was ich hier erlebe.

Nunja...
Die Adresse stimmt nur, dass die Nummer nach meinem Namen, jene meiner Wohnung ist :-)

Ich grüsse Euch und lasse ebenfalls Euch bis zum nächsten Eintrag zappeln
gL.


*unter dem Einfluss grausamster Verhörmethoden habe ich 2 Nullen dazugedichtet

Montag, Januar 02, 2006

WO? WIE? WAS? und sowieso...

Da ich nun wie versprochen in Lima sesshaft wurde, kann ich meine intimsten Daten publik machen.

Adresse:
Gilles-Laurent Shapira (Nr. 406)*
1121 Av. Camino Real
San Isidro - Lima
Peru

Telephon:
Im Zimmer (+51) 1 2215166
(da ich arbeite, sind mir - und vorallem Euch - Morgen und Abendstunden lieber, nicht vergessen ich lebe hier 6 Stunden in der Vergangenheit)
Natel (ist aus der Schweiz kältestens zu empfehlen) (01)93842102

Gruss und hasta luego a todos
gL

*Hier im Knast sind wir wie Rinder numeriert, Schweinerei - Gruss von Nr. 518 (seinen Namen kann ich mir nie merken - hier in Guantanamo heissen eh alle gleich!)